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Wie man Steuern auf langfristige Investitionen minimiert

Wie man Steuern auf langfristige Investitionen minimiert

Wer von uns wollte nicht schon einmal Steuern vermeiden? In einigen europäischen Ländern ist "wie man weniger Steuern zahlt" zu einem Nationalsport geworden. Spaß beiseite, Steuern sind wichtig: Jemand muss für Schulen, Krankenhäuser und Straßen bezahlen. Die gute Nachricht ist, dass Sie nichts Unmoralisches oder Illegales tun müssen, um Ihre Steuern zu optimieren.

Als Anleger haben wir viele Möglichkeiten: Welche Indexfonds zu kaufen, wann diese zu kaufen oder zu verkaufen, welches Brokerkonto zu wählen ist und so weiter. Verschiedene Entscheidungen führen zu unterschiedlichen steuerlichen Konsequenzen. Steuern zu senken oder aufzuschieben ist völlig legitim. Darüber hinaus haben viele Länder spezielle Steuervorschriften entwickelt, um verantwortungsvolles langfristiges Investieren zu fördern.

Steueroptimierung: Wo anfangen

Um Ihre Steuern legal zu optimieren, müssen Sie die Auswirkungen der häufigsten Steuertrigger minimieren. Insbesondere ist es wichtig, die Kapitalertragssteuern und die Dividendensteuern zu senken. Schauen wir uns diese einzeln an.

Kapitalertragssteuern

Wenn Sie nicht in einem Land mit Steuern auf vermutete Kapitalerträge (wie Dänemark) leben, wird die Steuer nur erhoben, wenn Sie Investitionen mit Gewinn verkaufen. Daher ist eine der besten Methoden zur Minimierung der Steuer, Ihre Investitionen nicht zu häufig zu verkaufen. Das mag offensichtlich erscheinen, ist jedoch in der Praxis eine der wichtigsten Strategien für langfristige Anleger. Je seltener Sie Vermögenswerte verkaufen, desto weniger Kapitalertragssteuern und Brokergebühren müssen Sie zahlen.

Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie haben 10.000 Euro in die Aktien eines IT-Unternehmens investiert, und nach ein paar Jahren ist ihr Wert auf 15.000 Euro gestiegen. Wenn Sie diese Aktien verkaufen und der Kapitalertragsteuersatz 20 % beträgt, zahlen Sie 1.000 Euro Steuern, wodurch Ihnen 14.000 Euro bleiben. Sie entscheiden sich dann, diese 14.000 Euro in andere Aktien zu investieren, aber leider verlieren diese innerhalb von drei Jahren die Hälfte ihres Wertes. Am Ende bleiben Ihnen 7.000 Euro – Ihr Kapital hat sich in fünf Jahren um 3.000 Euro verringert, und die gezahlten Steuern sind nicht erstattungsfähig. Häufiges Kaufen und Verkaufen von Aktien kann zu potenziellen Verlusten aufgrund von Steuern führen, was die Bedeutung einer langfristigen Haltestrategie zur Minimierung der Steuerlast unterstreicht.

Eine weitere Strategie beim Rebalancing Ihres Portfolios könnte darin bestehen, Gewinne bei erfolgreichen Aktien nicht zu realisieren, sondern stattdessen diejenigen zu verkaufen, die an Wert verloren haben. Dadurch können Sie Verluste zur Verrechnung von Gewinnen nutzen und Ihre Steuerlast senken. Es sei darauf hingewiesen, dass der Verkauf verlustbringender Vermögenswerte eine taktische Maßnahme ist, im Gegensatz zur langfristigen Haltung gewinnbringender Aktien. Unterschiedliche Strategien werden je nach Optimierungsziel eingesetzt.

Dividendensteuern

Um die Dividendensteuern zu optimieren, können Sie thesaurierende Fonds nutzen, bei denen die Dividenden nicht ausgeschüttet, sondern im Fonds wieder angelegt werden. Außerdem kann es helfen, in Fonds zu investieren, die in Ländern mit günstigeren Steuerbedingungen registriert sind, wie Irland oder Luxemburg, um Dividendensteuerzahlungen zu minimieren. Dies ist besonders nützlich, wenn Ihre Investitionen den sogenannten Quellensteuern unterliegen.


Möglichkeiten zur Steuereinsparung

In einigen Ländern gibt es besondere Steuervorteile für Rentenfonds oder steuerbegünstigte Anlagekonten, wie z.B. Individual Savings Accounts (ISA) im Vereinigten Königreich oder Steuervorteile für individuelle Rentenkonten in einigen EU-Ländern. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit für Anleger, ihre Steuerlast zu senken, und es lohnt sich, sorgfältig zu prüfen, welche Optionen in Ihrem Land verfügbar sind. Manchmal können Sie auch von Vorteilen in Bezug auf die Haltedauer profitieren: Beispielsweise sind in einigen Ländern, wie Deutschland, Kapitalerträge nach einer Haltedauer von mehr als zehn Jahren überhaupt nicht steuerpflichtig.


Allgemeine Empfehlungen

  • Verkaufen Sie Ihre Investitionen nicht zu oft.
  • Nutzen Sie die Taktik der Verlustrealisierung, um die Steuerlast zu reduzieren, wenn ein Rebalancing erforderlich ist oder wenn Geldmittel benötigt werden.
  • Bauen Sie ein einfaches Portfolio auf, um den Bedarf an häufigen Rebalancings zu minimieren.
  • Verwenden Sie thesaurierende Fonds, wenn möglich.
  • Studieren Sie Steuerabkommen und Möglichkeiten zur Erlangung von Steuervorteilen.
  • Passen Sie Ihre Strategie stets an die lokalen Steuergesetze an.

Bitte beachten Sie, dass hier nur grundlegende Prinzipien und Hauptideen betrachtet werden, die in Ihrem Land und auf Ihre spezielle Situation anwendbar oder auch nicht anwendbar sein können. Im Allgemeinen mag das Thema Steuern komplex erscheinen, aber ein angemessener Optimierungsansatz kann Ihre Anlageerträge erheblich steigern. Wenn es Ihnen schwerfällt, alle Nuancen selbst zu verstehen, zögern Sie nicht, professionellen Rat einzuholen! In den meisten Fällen wird ein steueroptimiertes Portfolio die Beratungskosten bei Weitem übersteigen.